Die Gesamtschau

In dieser letzten Folge der Reihe um die „Ganzheitliche Sichtweise und Einordnung“ wollen wir Ansätze für unser Leben, der Gemeinschaft der Menschen auf diesem Planeten und für unsere Mit-Welt aus allen drei Perspektiven heraus zeitnah miteinander zu betrachten und diese zu einem Ganzen - einer Gesamtschau - zusammenzufügen. 

So können wir - jeder für sich oder auch im Austausch miteinander - in dieser Vielseitig- oder Vielschichtigkeit erkennen, was zu verändern ist, was traditionell und gut ist, was neu und gut ist - aber auch was an alten Sichtweisen überholt und an neuen Wegen als „Irrweg“ einzustufen ist. Wir können so aber auch „über alle Gräben“ hinweg Gemeinsamkeiten (wieder) entdecken.

Durch die ganzheitliche Sichtweise mit den 3 Teilaspekten erkennen wir in der Gesamtschau oft eine multidimensionale, multifaktorielle, multikausale Problematik, die meiner Meinung nach nur durch den gleichwertigen Einbezug von allen drei Ebenen - Detailbetrachtung, Übersichtsbetrachtung und Meditation - verstanden werden kann und dann nachhaltige, ganzheitliche Antworten und Lösungen ermöglicht = multimodularer, ganzheitlicher Ansatz.


Die zwei Bilder in der Gesamtschau: alle 3 zusammen sehen

Detailbetrachtung - Übersichtsbetrachtung - Meditation

DAS MOSAIK

  • Der einzelne Mosaikstein


  • Das Gesamtbild des Mosaik


  • Die Bedeutung des Mosaik


DIE BLINDEN UND DER ELEFANT

  • Die verschiedenen Körperteile des Elefanten


  • Alles der gleiche Elefant


  • Der ganze Elefant ist mehr als seine Einzelteile

Die drei Ebenen des Mosaiks


Aus der Gesamtbetrachtung können wir das Bild des Mosaik-Labyrinthes ansehen und alle Ebenen darin erkennen – die einzelnen Mosaiksteine, das ganze Mosaik mit der Darstellung des Labyrinthes und die Bedeutung des Labyrinthes als uraltes Symbol von  Lebensprozessen. Wir können auf die einzelnen Ebenen allein fokussieren und dann von einer zur anderen wechseln, oder wir versuchen sogar einmal zwei oder gar alle drei Betrachtungsweisen gleichzeitig zu sehen, zu erkennen. 
In Analogie können wir diese Methode der ganzheitlichen Einordnung natürlich auch auf uns selber, unsere Familie, unseren Beruf, unseren Wohnort, Kanton, das ganze Land Schweiz, Europa und die Welt anwenden. 

Der Elefant in der Gesamtschau


Bei der Anwendung der Gesamtschau auf das Gleichnis der Blinden und dem Elefanten, können wir sinngemäss sagen: wenn wir alle blinden Menschen von Anfang an das ganze Tier, Teil für Teil, untersuchen lassen, sie seine Wärme, sein Infraschall-Brummen hören und erleben lassen, seine meist sanften Bewegungen beim Reiten darauf spüren lassen, dann stellt sich in ihnen mehr und mehr ein detailliertes, inneres Bild ein. Dann lassen wir ein paar Wildbiologinnen und Wildbiologen den Blinden als Gruppe den fürsorglichen, liebevollen Umgang der Elefantenkühe mit ihren Kälbern und die ausgesprochen soziale Lebensweise von Elefanten schildern. Schliesslich erzählen wir ihnen von der symbolischen Bedeutung des Elefanten innerhalb von vielen Kulturen und Weisheitstraditionen oder lassen sie in der Blindenschrift darüber Bücher lesen. 
Am Schluss kommt es dann mit grosser Wahrscheinlichkeit zu einem interessanten Austausch der blinden Menschen über die doch recht ähnlichen Erfahrungen mit dem Tier Elefant. So kann dieses Tier ganzheitlich in seiner ganzen Grösse, Würde, Sanftheit und Fürsorglichkeit erfahren werden. Niemandem würde es dann noch in den Sinn kommen sich ausschliesslich über die Formen der Einzelteile zu unterhalten, obwohl es sicherlich unter den Tieren - den asiatischen oder afrikanischen Elefanten - z.B. verschiede Formen und Grössen von Elefantenohren gibt …

Ganzheitliche „Betrachtungs-Mulittasking-Übung“

Wir praktizieren Multitasking in unserem Alltag oft, manchmal auch wahrscheinlich zu oft und auch einmal sehr intensiv, ohne dass wir uns das bewusst sind. Hier geht es im Gegensatz zu den in unserer Gesellschaft verbreiteten, problematischen bis auch krankhaften Formen des Multitaskings, um eine gesunde, lebensbejahende und -fördernde Form desselben. 

In einer einfachen, gesunden, alltäglichen Form können wir gleichzeitig oder praktisch zeitgleich und bewusst aus dem Sitzen aufstehen, auf ein Fenster in einem Raum zugehen, uns dabei wegen einem Jucken am Hinterkopf kratzen und gleichzeitig draussen einen Vogel, der ein schönes Federkleid hat, auf einem Ast eines Baumes sehen und bewundern – und uns spontan daran erinnern, dass der Vogel ein Buntspecht ist. 

Übung: 

  1. Wir können uns nun bewusst darin üben, bei aktuellen oder bei der Betrachtung bzw. Reflexion von vergangenen Ereignissen diese dann mit den drei Betrachtungsebenen – Detailaufnahme/Präzison, Übersichtsaufnahme/Breite und Meditation/Tiefe – zu untersuchen. 
  2. Wir sollten diese Übung in einem überschaubaren Zeitrahmen immer im „4er-Pack“ durchführen - die drei Einzelbetrachtungen und am Schluss die Gesamtschau. 
  3. Das können wir kurz nach einander tun – für uns im Tagebuch oder im Austausch mit einem oder mehreren Menschen – oder 
  4. Mit der Zeit versuchen diesen Ablauf, wie oben in der Alltagssituation, für uns zu automatisieren und gar praktisch gleichzeitig zu tun.


Anwendungsbeispiel: Corona-Pandemie-Massahmen